Eisenbahn im Modell

Bau einer Holzbrücke

Am schönsten gefallen mir die alten Märklin-Gitterbrücken, die komplett aus Metall bestehen. Von dieser Bauart konnte ich viele Elemente bei eBay gebraucht nachkaufen. Die Krönung auf der Anlage ist eine die komplette Anlage überragende Brücke, die fast ausschließlich aus Rundbogen-Brückenteilen besteht.



Für die Ausleitung an die C-Gleise gilt es einen guten Kompromiss zu finden. Denn die Märklin-Brücke hat M-Gleisanschlüsse und das Übergangsgleis auf das C-Gleis gibt es nur als gerades Gleisstück. Daher mußte ich mir eine eigene Brückenkonstruktion für die Ausleitung überlegen.



Basis sind hierbei die C-Gleise, welche die Streckenführung für die Holzbrücke vorgeben. Daher wurde unter das C-Gleis eine dünne, aber stabile Holzunterlage ausgesägt, die seitlich jeweils ca. 0,5 cm überstehen. Darauf werden aus einem quadratischem Holzprofil einige Elemente ausgesägt und neben das Gleis geklebt. Damit wird das Gleis fixiert. Besonders wichtig ist in diesem Stadium, dass die Strecke möglichst mit gleichmäßiger Steigung aufgebaut wird. Bei Unebenheiten können unter die Pfeiler noch Pappe oder Holz untergelegt werden.





Sollte die Bodenplatte seitlich noch über die Fixierungen hinausragen, so sollten diese plan zueinander geschliffen werden, beispielsweise mit einem kleinen Dremel-Elektrogerät.

In nächsten Schritt soll eine Abdeckplatte zugesägt werden, so dass die Gleise beidseitig eingefasst werden und jeweils 1-1,5 cm überstehen. Diese Abdeckplatte darf nicht sehr dick sein, damit ihre Oberseite etwa auf der Höhe des Schotterbetts des C-Gleis liegt. Steht die Abdeckplatte zu hoch über bzw. ist das Gleis tiefer als diese, dann können manche Schienenfahrzeuge mit ihren tiefen Anbauten besonders in Kurven daran hängen bleiben. Diese Platte wird auf die stückweise geklebten seitlichen Gleisfixierungen geklebt. Zu beachten ist, dass nach diesem Schritt das Gleis nicht mehr entnommen werden, ohne die Brücke wieder zu zerstören.






Ist der Holzleim getrocknet, dann sollen noch die Gleisfixierungen seitlich abgedeckt werden. Dazu verwende ich extrem dünne Balsaholzplatten, aus denen ca. 1-1,5 cm breite Streifen ausgesägt werden. Diese sind sehr biegsam und lassen sich seitlich an die Fixierungen und die Bodenplatte kleben.

Zu guter Letzt wird das Holz noch mit einer passenden Holzlasur mit einem Pinsel angemalt, um die Holzmaserungen besser herauszuarbeiten.



Wer möchte, kann noch ein Geländer beidseitig aufkleben. Dazu gibt es von Busch vielerlei Auswahl aus biegsamen Kunststoff-Geländern. Für diese können entweder ganz kleine Löcher gebohrt und dann darin eingesteckt und verklebt werden, oder man verzichtet auf die Löcher, denn diese im richtigen Abstand genau zu platzieren ist recht schwierig. Im Normalfall reichen einfache Klebepunkte gut aus.

Der Versuch mit einem Kunststoff-Zaun seitlich die Brücke zu begrenzen hat nicht funktioniert. Die Verbindung Kunststoff mit Holz wollte nicht sehr halten, wobei der Zaun ja noch gebogen verklebt werden sollte. Daher habe ich einfach umdisponiert und die seitliche Begrenzung wird später eine Holzkonstruktion werden.



Dazu wurden dünne Vierkant-Balsaholz-Stangen für die Pfosten auf 2 cm und für die Balken auf 4 cm abgelängt. Auf einem Pfosten liegen jeweils 2 Balken auf.





Auch am Unterbau wurden noch überstehende Holzbalken angeklebt, die durchgehende Holzträger darstellen sollen. Sobald die seitlich Begrenzung oben komplett fertig gestellt ist, wird die gesamte Brücke nochmal mit Birken-Holzlasur angestrichen und ist dann fertig einsatzbereit.



Feinmodellierung des Gleisbetts mit Gips, Farbe und Streumaterial

Damit die C-Gleise und auch M-Gleise sich möglichst realistisch in die Landschaft einfügen, werden neben der Strecke das Gelände in etwa gleich hoch mit Styropor ausgelegt. Wie auf diesem Bild zu sehen ist, soll später das Gleis nicht höher als die direkte Umgebung zu sehen sein.






Im zweiten Schritt wird die mit Styropor grobmodellierte Landschaft mit handelsüblichem Gips oder Moltofill bestrichen und die finale Oberfläche der Landschaft geformt werden. Bei Wiesen sieht eine leicht hügelige Struktur besonders gut aus, aber auch kleinere Felshänge lockern das Gesamtbild auf. Beim Modellieren von schroffen Felsen sollte der Gips möglichst schon etwas trockener sein, bei Wiesen ist ein eher flüssiger Gips von Vorteil. Am einfachsten ist es, wenn nach dem frischen Anrühren von Gips mit Wasser zu Anfang mit diesem Gips enge Spalte zum Gleisbett gefüllt werden; der Gips ist zu diesem Zeitpunkt noch sehr flüssig und verläuft sich fast von selber in enge Spalte.

Wenn man merkt, dass der Gips nicht mehr von selber verlaufen möchte sondern exakt die Spachtelform beibehält, dann ist der Zeitpunkt gekommen, damit Felsen und steinige Bereiche zu modellieren.

Im folgenden Bild ist gut zu sehen, wie rechts im grau bemalten Bereich der Gips noch zu flüssig ist, um schroffe Felswände darstellen zu können, links noch umbemalt sieht man einen späteren Zeitpunkt denselben Gips mit niedrigerer Viskosität. Die Kabel zur Ansteuerung der Weichen sind noch zu sehen und daher wird später noch eine Lage „schroffe Felswand“ aufgetragen werden.




Gefällt die Landschaft soweit, dann ist es Zeit zum Bemalen. Felsen mit unterschiedlichen Grautönen so zu bemalen, dass diese realistisch aussehen ist sehr schwer und erfordert viel künstlerisches Geschick. Für weniger begabte gibt es auch fertig modellierte Felsteile vom Hersteller NOCH, die komplett auf den Gips aufgeklebt bzw. in diesen eingebettet werden können.

Wiesen sind nicht sonderlich schwer und werden nach ausreichender Trockenzeit des Gips (mehr als 12 Stunden mindestens) mit Innenwandfarbe grün bemalt. Ohne diese Bemalung würden desöfteren weiße Flecken in den Wiesen durchscheinen, was nicht sonderlich realistisch aussieht. Denn auch der jetzt kommende Holzleim für das Streumaterial ist farblos und würde den weißen Gips nicht abdecken.





Im dritten Schritt wird die grün bemalte Gipslandschaft mit Holzleim (z.B. von Ponal) bestrichen und anschließend Streumaterial darauf gestreut. Dieser ist im flüssigem Zustand weiß und wird nach dem Austrocknen komplett durchsichtig; Das erleichtert die Kontrolle, ob überall Holzleim flächig aufgetragen wurde. Jetzt wird Streumaterial aufgestreut, welches es z.B. von NOCH in kleinen Eimern zu kaufen gibt. Am schönsten ist die „Sommerwiese“, da hier nicht nur grüne Streupartikel enthalten sind, sondern auch gelbe und rote. Dies erzeugt ein realistisches Bild einer Alpenwiese.

Nach 25-30 Minuten ist der Holzleim getrocknet und das überschüssige Streumaterial kann mit einem kleinen Handsauger (mit komplett leerem und sauberen Staubsaugerbeutel) abgesaugt werden. Anschließend kann daneben eine weitere Fläche beleimt und mit diesem wieder aufgefangenen Streumaterial bestreut werden. Es hat sich herausgestellt, dass es weniger realistisch aussieht, wenn das aufgestreute Wiesenmaterial direkt danach aufgedrückt wird. Besser ist es, dieses nur lose aufzustreuen. Dann wirkt die Wiese ungleichmäßiger und realistischer.



So sieht das später komplett modellierte Gelände aus. Die Gleise fügen sich harmonisch in die Landschaft, wie dies auch bei Verwendung von K-Gleisen der Fall wäre. Anzumerken ist auch die gute Schalldämpfungseigenschafte des Kunststoff-Schotterbetts des C-Gleis gegenüber dem aus Metall beim M-Gleis. Körperschall kann sich so weniger stark auf die komplette Anlage ausbreiten.

Grobmodellierung des Gleisbetts mittels Styropor

Auf der Holzplatte als Grundträger werden die ebenerdigen Gleise direkt aufgelegt. Gleise mit Steigungen werden auf möglichst dünnen Styroporplatten zu einer leicht ansteigenden Trasse gelegt und das Gefälle mittels einem leicht laufenden Waggon getestet. Er sollte mit gleichmässiger Geschwindigkeit rollen und nicht mitten im Streckenverlauf stehen bleiben. In solchen Fällen muss die Styroporplatte etwas verschoben werden um überall nur leichte Steigungsunterschiede zu realisieren. Zu steile Strecken sind auch nicht so gut, denn hier könnte es später zu Entgleisungen kommen bzw. manche Züge mit schweren Waggons aus Metall nur sehr langsam Bergauf fahren.




Die Stryoporplatten können entweder mit frisch angerührtem Gips miteinander verklebt werden oder besser mit schon fertigem Styroporkleber. Letzterer ist zwar etwas teurer als Gips, dafür kann dieser über Monate gelagert und mit vielen Pausen verarbeitet werden. Gerade wenn man nicht an einem Stück die Anlage baut und erweitert ist dies von Vorteil, denn das Anrühren braucht etwas Zeit und die Gipsmenge muss immer komplett verarbeitet werden.



Es können auch dickere Styroporplatten zusätzlich zu den dünnen eingesetzt werden, um hohe Geländegefälle aufzubauen. Dies hilft die Kosten niedriger zu halten.



Diese Abfahrt führt zu einem Gleisabschnitt unterhalb der Grundplatte. Daher wurde die Abfahrt gleich mittels einer Mehrschichtholzplatte die Abfahrt angelegt und die Styroporplatte dient nur zum Angleichen der beiden Gleise im Einfahrbereich. Unten führen beide Gleise mit einer Weiche zusammen und die Trasse verläuft unter der kompletten Anlage durch.
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